04. Juli 2021

Sonnenstrombilanz Juni: Im ersten Monat direkt 95% Autarkie, wow!

Mit Juni ist der erste vollständige Monat unserer neuen PV-Anlage nun vorüber und ich war natürlich gespannt auf die Bilanz. Die Anlage von E3DC protokolliert sämtliche Werte – also wie viel Strom wird produziert, wie viel verbrauchen wir, welche Mengen gehen ins Netz, wie viel Strom hat die Batterie für uns zwischengespeichert und so weiter.

Alles wird in übersichtlichen und gut aufbereiteten Grafiken in der Software dargestellt. Als ich auf die Gesamtansicht für Juni klicke, erscheint das für mich überraschende Ergebnis: 95% Autarkie, wow! Das bedeutet wir haben im Juni nur 5% Strom aus dem Netz bezogen.
Und das, obwohl ich noch nichts weiter beachtet oder optimiert hatte. Es ginge also wohl sogar noch ein bisschen mehr, wenn man sich ein wenig Mühe gibt und einige Dinge umstellt (zum Beispiel Spülmaschine nicht abends noch starten, wenn an einem grauen Tag ohne viel Sonnenschein die Hausbatterie schon fast leer ist …).


Begriffserklärung
Autarkie = Wie viel des durch uns verbrauchten Stroms haben wir selber produziert und wie viel haben wir vom Netz bezogen.

Eigenverbrauchsquote = Der Anteil des selbst verbrauchten Stroms im Bezug auf die gesamte produzierte Strommenge.


Die PV Anlage nach der fertigen Installation

Es ist ein gutes Gefühl, dass wir den gesamten Monat über mit dem Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach alles betreiben konnten: unsere Wärmepumpe (Warmwasser / Duschen etc.), den Zoe für viele Autofahrten und unseren restlichen Strombedarf im Haus.
Nur Dank der Batterie im System ist es möglich, auch abends und über Nacht den Strom nutzen zu können.

Was mich besonders überrascht hatte war, dass auch bei komplett verregneten grauen Tagen (davon gab es einige …), meistens sogar ausreichend viel Strom für unseren Bedarf produziert wurde.

Ich hatte es schon oft von anderen gehört und nun merken wir es auch – sobald man eine Photovoltaikanlage installiert hat, steigt der Wille möglichst viel Strom zu sparen und den Verbrauch so zu optimieren, dass man eine hohe Autarkiequote erreicht.

Wir schauen daher jetzt oft auf dem iPad oder Handy nach, wie denn gerade der Verbrauch aussieht und wie viel Strom noch in der Batterie gespeichert ist. So bekommt man mehr und mehr ein Gefühl dafür, welche Aktivitäten Stromverbräuche in welcher Höhe verursachen.
Es macht Spaß, zu beobachten wenn das eigene Verhalten dazu beitragen kann, dass man keinen Strom aus dem Netz beziehen muss. Man will einfach am liebsten nur noch seinen „eigenen“ Strom benutzen!

Gesamt produziert haben wir im Juni: 1901 kWh
In die Batterie wurden geladen: 336 kWh
Der Hausverbrauch lag bei: 839 kWh
Ins öffentliche Netz wurden gespeist: 1000 kWh

Eigenstromquote: 44% (wie viel von den produzierten 1901 kWh haben wir selber genutzt)
Netzeinspeisung somit: 56%
Netzbezug: 5%
Autarkiegrad: 95%

Leider werden Werte von weit über 90% Autarkie natürlich nicht jeden Monat zu erreichen sein. Schon bald fängt der Herbst an und es wird dann natürlich schlechter werden. Kürzlich habe ich einen Videobericht mit Holger Laudeley gesehen, wo Häuser schon ganzjährig mitsamt Wärmepumpe fast komplett autark betrieben werden.

Ich bin sehr gespannt, wie die Bilanz nach einem vollen Jahr aussieht. Vielleicht werden wir nächstes Jahr noch ein paar weitere Module installieren und die Batterie noch etwas erweitern, um dem Ziel von 100% Autarkie näher kommen zu können.

Die Zukunft birgt noch viele Möglichkeiten!

Und vielleicht kommt eines Tages noch mein Traum einer Kleinwindkraftanlage dazu, die dann in der dunkleren Jahreszeit eine weitere Unterstützung geben kann. Und wenn das alles nicht hilft, dann wird vielleicht in den nächsten Jahren die Speicherung als Wasserstoff erschwinglich. Faszinierend: Mit diesem Konzept speichert man in der hellen Jahreszeit seinen überschüssigen Strom in Form von Wasserstoff und lagert diesen in Flaschen bis zur dunklen Jahreszeit ein.
Sobald die Sonne nicht mehr genug Energie liefert, werden die Wasserstoffbehälter nach und nach hervorgeholt und per Brennstoffzelle zu Strom gemacht. Auch Heizungen mit Wärmepumpen können somit über den Winter mit dem eigenen Sonnenstrom betrieben werden. Noch etwas zu teuer, aber es gibt bereits erste Häuser, die diese Technik nutzen.
Es bleibt also spannend, was alles noch so kommt in dem Bereich!


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Ein Beitrag von Tobias Heinze
Ich versuche meinen persönlichen Fußabdruck immer kleiner werden zu lassen und mit meiner Familie möglichst „fossilfrei“ und umweltschonend im Bereich Wohnen, Mobilität, Urlaub und Ernährung zu sein.

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