20. August 2021

Geniale Technik: Puren Sonnenstrom tanken mit intelligenten Wallboxen von E3DC

Nachdem wir seit Mitte Mai endlich unsere PV-Anlage in Betrieb genommen haben, sind nun noch wie geplant die beiden Wallboxen für unsere E-Autos dazugekommen. Wir hatten uns bei der Gesamtplanung für PV Anlage Batteriespeicher für ein Komplettsystem von E3DC entscheiden – auch daher, dass wir uns das „Sonnenstrom-Überschussladen“ für die Autos gewünscht hatten.

Das Konzept dazu sieht so aus: Wenn die Sonne scheint und die Batterie des E3DC Hauskraftwerks ausreichend geladen ist, dann startet das System automatisch das Laden des E-Autos. Somit kann man den Stecker einfach irgendwann (zum Beispiel abends) in das Auto stecken und am nächsten Tag wird die Ladung automatisch gestartet, sobald ausreichend Strom vom Dach kommt.

Man kann verschiedene Parameter einstellen: Ob und bis zu welchem Ladestand die Hausbatterie mitbenutzt werden soll und ob und wie lange auch Strom aus dem Netz zur Unterstützung genutzt werden soll. Hier habe ich zum Beispiel eingestellt, dass die Batterie bis zum Ladestand von 30% genutzt werden soll und dass bis zu fünf Minuten lang Netzstrom zur Überbrückung genutzt werden darf (zum Beispiel wenn Wolken vorübergehend die Leistung vermindern).

Wenn wir zu Hause sind, stehen die Autos somit immer „ladebereit“ auf ihren Parkplätzen und warten auf den Sonnenstrom.
Genial – wenn man es mal eilig hat, kann man jederzeit per App oder mit einem einfachen Schalter direkt an der Wallbox zwischen „Sonnenmodus“ oder „Direktladen“ umschalten. Bei dem direkten Laden wird keine Rücksicht darauf genommen, ob die Sonne scheint oder nicht und das Auto wird somit schnellstmöglich geladen.

Ebenfalls praktisch ist, dass man in der E3DC App einstellen kann, ob schnell oder langsam geladen werden soll. Zum Beispiel reduzieren wir im normalen Alltag die Ladeleistung auf 6 Ampere. Somit lädt der Tesla 3-phasig mit insgesamt knapp 4KW. So viel Sonnenstrom ist meistens als „Überschuss“ vorhanden (vorausgesetzt die Sonne scheint).
Wenn mal zwischendurch die Leistung der Sonne etwas runtergeht oder ein anderer Verbraucher wie beispielsweise ein Herd dazu kommt, mischt das System automatisch entsprechend Strom aus der Hausbatterie dazu. Wenn dann jedoch der Ladezustand der Hausbatterie auf 30% sinkt und nicht genug neuer Strom vom Dach hinzu kommt, dann wird das Laden unterbrochen und erst dann wieder automatisch fortgesetzt wenn genug Strom vorhanden ist – funktioniert prima!

Wenn die Sonne scheint und schönes Wetter ist, steigt die Lust mit dem Fahrrad ins Büro zu fahren (wenn ich keine Auswärtstermine habe …). Auch das passt optimal zusammen, denn dann steht das Auto den ganzen Tag über in der Garage und wird mit dem Überschuss-Sonnenstrom langsam aber sicher vollgeladen. Bisher hat sich eingependelt, dass ich im Durchschnitt ein Mal in der Woche mit dem E-Bike nach Lemgo ins Büro fahre. Pro Jahr kommen somit immerhin ca. 1.000 eingesparte Autokilometer zusammen. Nicht schlecht, aber da ist natürlich noch Luft nach oben.

Es ist ein tolles Gefühl wenn man von zu Hause losfährt und weiß, dass man den selbst produzierten Sonnenstrom im Tank hat.

Fazit und Kurzfassung:
Mit dem integrierten System von E3/DC kann man sein Auto bequem und auf sehr einfache Weise mit selbst produziertem, reinen Sonnenstrom betanken.


Nachtrag August 2022:
Ich bin weiterhin begeistert und ziehe eine Zwischenbilanz zu den Leistungen der Wallboxen. Das Ergebnis poste ich bei LinkedIn und bin überrascht auf welch eine große Resonanz mein Beitrag dort stößt:

10.000 Kilometer Autofahren mit purem Sonnenstrom! ☀️⚡️🚗 Ich ziehe gerade eine Zwischenbilanz: Im Jahr 2022 haben wir von Januar bis heute (Stand 21.08.22) 1.497 Kilowattstunden mit unserer PV-Anlage reinen Sonnenstrom in die beiden Autos geladen.
Bei einem Durchschnittsverbrauch von 15 kWh auf 100 Kilometern ergibt das eine Strecke von ca. 10.000 Kilometern.

Ich finde es extrem faszinierend, dass es technisch möglich ist seine alltäglichen Autofahrten mit der Kraft der Sonne zu realisieren.
Die Energie zum Antrieb geht direkt vom Dach in den „Tank“. Also ohne dass vorher für jeden gefahrenen Kilometer eine lange Kette von Prozessen erforderlich ist: Ölbohrung, Rohöl Transport per Tanker zur Raffinerie, dort Herstellung von Benzin unter hohem Energieeinsatz, Transport zur Tankstelle, in den Tank des Autos, Verbrennung mit enorm hohen Energieverlusten für den Antrieb des Autos, lokale Emissionen …

Natürlich ist auch beim E-Auto nicht alles perfekt und bevor dieses überhaupt fahren kann, muss auch dort Material aus der Natur gewonnen werden (Lithium etc.) und auch Energie für die Herstellung muss aufgewendet werden. Aber immerhin kann man das E-Auto dann mit sauberer Energie betreiben. Nach der Nutzung können die Rohstoffe der Batterien recycelt werden, um danach wieder neue Batterien daraus zu machen. Geschieht dies alles eines Tages mit 100% grünem Strom, ist eine saubere Kreislaufwirtschaft möglich.
Theoretisch ist Energie aus Wind und Sonne unbegrenzt verfügbar, wir müssen sie nur „ernten“!

Die Umstellung wird natürlich noch einiges an Zeit dauern und die vorhandenen Verbrenner müssen selbstverständlich erst noch weiter benutzt werden. Und vielleicht passt das E-Auto auch (noch) nicht für jede Anwendung und die bisherige Infrastruktur. Aber für die allermeisten Fälle funktioniert es bereits heute und bei der Anschaffung eines Neufahrzeugs (z.B. Firmenwagen) fände ich es schade, wenn weiterhin über viele Jahre noch unzählige Verbrenner in den Umlauf kommen.

#sonnenstrom
#elektroauto
#wallbox
#überschussladen
#E3DC








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Kommentare

Hallo Tobias und Familie,

Ich nutze auch ein e3dc Hauskraftwerk mit 13 kw Speicher und die easy connect Wallbox von e3dc. Auch die App die du in Auschnitzen zeigst nutze ich täglich. Mit der Ladepriorisierung (in unsrem Fall Batterie) bin ich vertraut. Jedoch finde ich diese gekoppelte Einstellung nicht: A) Kur Laden bei Sonnenstrom / Solarüberschüss und zusätzlich B) Ladevorgang abbrechen bei Unterschreitung eines Batterie Schwellwerts.

Hast du evtl den goldenen Tipp für mich wo ich die Einstellungen finden kann?

Vielen Dank und ein gutes neues Jahr!

Hallo Christian,
Danke für das Feedback und ebenfalls ein gutes neues Jahr!
Da ich gerade in Schweden im Urlaub bin (natürlich elektrisch 😉 ) kann ich gerade nicht am Gerät nachschauen. Aber ich bin mir sicher, dass es eine Einstellung gibt, die das ermöglicht was du dir vorstellst … Wenn man den „Sonnenmodus“ an der Wallbox (Schalter) oder im Portal/App aktiviert, dann passiert ja eigentlich genau das, was du willst: Das Auto wird nur geladen, wenn Sonnenstrom vorhanden ist (wahlweise inkl. Nutzung der Hausbatterie) und er wird abgebrochen beim Unterschreiten eines festgelegten Prozentwerts des State of Charge der Hausbatterie. Ich wechsle den Prozentwert ab und zu je nach Jahreszeit. Im Sommer reicht es, wenn abends noch 30% in der Batterie ist und im Frühling oder Herbst stelle ich den Wert manchmal höher ein, da über Nacht mehr Energie für die Wärmepumpe benötigt wird als im Sommer.
Das alles aus der Erinnerung beschrieben (ich kann gerade wie erwähnt selber nicht am Display schauen …), schau mal in den Einstellungen am Gerät nach, dort müsste es ersichtlich sein.
Viele Grüße

Hallo Tobias,

Danke für deine Antwort und viele Grüße nach Schweden. 😀
Genau den Sonnenmodus habe ich in der App und am Wallboxschalter aktiviert / umgelegt.
Grundsätzlich läuft das schon in die gewünschte Richtung. Das fehlende Puzzlestück ist eben noch der Schwellwert, aktuell zieht die WB bei machlassendem Sonnemstrom die Leistung aus der Batterie, was ja dann meine Autarkie mindert und mich in den Morgenstunden (bevor die Sonne scheint zur aktuellen Jahreszeit) zum Stromkauf zwingt. Ich tippe mich nochmal durch die Einstellungen am S10. Nachgelagert würde ich mich über das Stichwort im Menü von dir freuen wenn du daheim gut angekommen bist.

Viele Grüße und eine gesunde Rückreise
Christian

Hallo, ich habe jetzt einmal direkt am Gerät (S10 E Pro) im Menü nachgesehen: Bei „Wallbox“ auf den Button „Ladepriorisierung“ gehen und dort gibt es die Optionen „Batterieentladung durch Wallbox im Sonnenmodus“ „erlaubt“ oder „unterbunden“ und auch die Einstellung bis zu welchem State of Charge. Ich habe dort derzeit 75% eingestellt so dass die Wallbox zwar die Hausbatterie mitbenutzen kann, jedoch nur zur kurzzeitigen Überbrückung.

Im Sommer stelle ich den Wert wieder niedriger ein (30 bis 40%), weil das Haus über Nacht nicht so viel Strom verbraucht (Wärmepumpe) und mein Ziel ist, in der „guten Jahreszeit“ möglichst jede Nacht ohne Netzstrom über die Runden zu kommen. Da reicht bei uns meistens 30% aus und ich kann somit das Auto abends wenn ich nach Hause komme ggf. noch ein bisschen mit Batteriestrom laden. Der Strom im Hauskraftwerk gilt als Sonnenstrom, auch in der Statistik. Das macht Sinn, denn der Strom in der Batterie ist ja ausschließlich Sonnenstrom …
Ich hoffe dass du diese Einstellungen meintest und ich dir hiermit helfen konnte. Herzliche Grüße

Hallo Herr Heinze,
mich würde interessieren welche Autarkiegrade Sie in den einzelnen Kalenderjahren separat für Haus und Auto erreicht haben.

Vielen Dank, Eckhard Bokämper

Hallo, wir haben die PV-Anlage mitsamt der Wallboxen ja erst seit Mai 2021 in Betrieb. Aktuell hatte ich einmal nachgesehen, wie viel direkten Sonnenstrom wir in die Autos geladen haben:

2022: 1773.90 kWh
2022: 1685.65 kWh (Stand 07.11.23, viel wird in diesem Jahr nicht mehr dazukommen)

Es sind also pro Jahr ca. 12.000 Kilometer Autofahren mit reinem Sonnenstrom.

Es handelt sich wohlgemerkt nur um die Zahlen für das „Überschuss-Laden“, also Sonnenstrom vom Dach, der ansonsten ins Netz gegangen wäre. Zusätzlich haben wir also noch Netzstrom geladen, welcher hier nicht mit eingerechnet ist. Manchmal haben sogar den Sonnenstrom über den Umweg des Heimspeichers geladen. Dies sind Situationen, wo man z.B. abends noch genug Kapazität im Heimspeicher hatte und dann nach Feierabend das Auto noch z.B. mit 10 kWh beladen hatte (welche vorher tagsüber in die Batterie geladen wurden). Dies wird vom System ebenfalls als Sonnenstrom gerechnet (was es ja auch faktisch ist …).

Neuerdings können wir im Winter auch beim Netzstrom optimieren. Wir haben einen dynamischen Stromtarif im Einsatz, welcher es ermöglicht den Netzstrom automatisch dann ins Auto zu laden, wenn er gerade besonders günstig ist (also meistens dann, wenn gerade viel Windstrom im Netz ist). Dazu habe ich kürzlich einen Beitrag geschrieben.

Die „Gesamt-Autarkie“ im Haus ist im Jahresdurchschnitt bei ca. 60%. Wir müssen also noch 40% aus Netz beziehen. Aber dadurch, dass wir eine Wärmepumpe betrieben (die im Winter eben am meisten verbraucht …) und zwei E-Autos sind wir damit vorerst recht zufrieden. Eine Option ist noch, die PV-Anlage mit einigen Modulen auf einer Süd-Fläche zu erweitern, um somit eine höhere Autarkie zu erreichen.


Ein Beitrag von Tobias Heinze
Ich versuche meinen persönlichen Fußabdruck immer kleiner werden zu lassen und mit meiner Familie möglichst „fossilfrei“ und umweltschonend im Bereich Wohnen, Mobilität, Urlaub und Ernährung zu sein.

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