Das perfekte Veggie-Steak? Schweizer Startup „planted“ entwickelt leckere neue Fleischalternativen
Im Jahr 2018 habe ich meine Ernährung umgestellt und esse seitdem kein Fleisch mehr. Die Hauptgründe waren für mich die Massentierhaltung (egal ob Bio oder konventionell) und die schlechte Umwelt- und Klimabilanz.
Nachdem ich mich eine Zeit lang mit den Themen auseinandergesetzt hatte, konnte ich eigentlich gar nicht mehr anders, als mich gegen den Fleischkonsum zu entscheiden. Der Weg zur vegetarischen Ernährung war für mich jedenfalls überhaupt nicht so schwer, wie ich es mir zuvor vorgestellt hatte.
Da ich mich aus den beschrieben Gründen so entschieden hatte (und nicht etwa weil mir Fleisch nicht schmeckt …), musste ich von nun an wohl auf den „Fleischgenuss“ verzichten. Das ist in den allermeisten Fällen überhaupt nicht so schlimm, denn es gibt unendlich viele leckere vegetarische Gerichte. Selbstgemacht aus frischen Zutaten ist es natürlich immer das Beste!
Manchmal Lust auf Fleischgeschmack
Auch wenn es Tausende tolle vegetarische Gerichte mit natürlichen, frischen Zutaten gibt – bis heute finde ich es manchmal lecker, wenn ich den „echten“ Fleischgeschmack erleben kann. Wie praktisch, dass der große Hype rund um das neue „pflanzliche Fleisch“ genau zu meinem neuen Leben als frischgebackener Vegetarier losging:
Die ersten Beyond Burger kamen Anfang 2019 nach Deutschland (ich war einer der ersten, die sie probierten …) und Firmen wie Rügenwalder fingen damit an, immer mehr vegetarische Produkte auf den Markt zu bringen. Auch Discounter wie LIDL entdeckten den Trend. So konnte ich mich direkt durch alles durchtesten. So viel vorab: Einiges war scheußlich, aber manche Produkte waren (und sind bis heute) richtig lecker und gehören manchmal zu unseren Alltagsgerichten.
Neu auf dem deutschen Markt: Planted aus der Schweiz
Im Laufe der Zeit kamen immer mehr innovative Startups dazu, die verschiedene neue Verfahren entwickelten, um aus Soja-, Weizen-, oder Erbsensprotein leckere Fleischalternativen herzustellen. Kürzlich fiel mir ein vielversprechendes neues Produkt im Supermarktregal auf: Planted. Die Website und die „Story“ des Startups aus der Schweiz machten direkt einen sehr sympathischen Eindruck!
Ein junges Team aus vier Gründerinnen und Gründern machten sich 2019 in Zürich auf den Weg zur Verwirklichung ihrer Mission: Schmackhaftes Fleisch auf pflanzlicher Basis herzustellen – nur aus natürlichen Zutaten und ohne Zusatzstoffe. Durch den Background eines Studiums der Lebensmitteltechnik experimentierte das Team mit neuartigen Verfahren für die Erzeugung einer möglichst authentischen Fleischstruktur. Inzwischen besteht das Team bereits aus mehr als 200 motivierten Menschen – weiter so!
Besseres Fleisch als das von Tieren.
Missionsziel von Planted.
Beindruckend sind auch die Zahlen, die im Bereich CO2 und Wasser eingespart werden können: Laut Angaben von Planted beispielsweise beim „planted.chicken“: 77% weniger CO2 Ausstoß und 85% weniger Wasserverbrauch.
Es ist zwar im Aufbau, aber leider gibt es in Deutschland noch nicht überall und in allen Supermärkten die komplette Auswahl der Produkte. Also hieß es für mich: Rein in den Onlineshop und eine Auswahl verschiedener Sorten bestellen!
Endlich: Eine kurze Zutatenliste ohne „Chemie und Schnickschnack“
Obwohl ich es beim Auspacken der Lieferung nicht gedacht hatte, muss ich nach unseren Tests das Produkt „Chicken Filet Natur“ am meisten loben. Ich dachte zuerst: „Das sind ja einfach nur zwei dicke Stücke ungewürztes Erbsenprotein, bestimmt ein bisschen langweilig …“. Aber weit gefehlt – es lassen sich damit sehr leckere Gerichte zaubern!
Die naturbelassenen „Hähnchenfilets“ müssen unbedingt mariniert werden. Einfach eine Stunde vor dem Zubereiten einlegen in eine Marinade aus Olivenöl, Senf, Salz, Pfeffer, Oregano- und Paprikagewürz – das ergibt nach dem Anbraten eine herrliche Kruste, die zudem sehr ansprechend aussieht!
Überzeugend kurz, die Original Zutatenliste von „Planted Chicken“: Wasser, Erbsenprotein 20%, Rapsöl, Erbsenfasern, Gewürze (enthält Senf), Limettensaftkonzentrat, Hefeextrakt, Salz, Vitamin B12.
Einige Impressionen von unseren ersten Tests mit den verschiedenen Produkten:
Fazit für mich: Auf jeden Fall eine Bereicherung für den Speiseplan und eine gute Alternative ohne Zusatzstoffe!
Besonders gespannt bin ich auf das neue „Planted Steak“, welches bald auf den Markt kommen soll!
Nachtrag, 20.05.2024:
Das perfekte Veggie-Steak!?
🥩🌱 Unfassbar, was das Startup planted da geschaffen hat! Das bisher beste pflanzliche Steak ist jetzt in Deutschland erhältlich. Mein Erfahrungsbericht.
Sobald das sagenumwobene „planted.steak“ letzte Woche dann endlich verfügbar war, bestellte ich sofort zwei Stück im Onlineshop (mehr waren nicht „erlaubt“, da die Mengen scheinbar noch begrenzt sind …). Zwei Stück hatte meine Frau dann noch zufällig bei Rewe ergattert.
Wie schmeckt es denn nun!?
Der erste Geschmackstest hatte mich und meine Familie beim Abendessen am Wochenende umgehauen: Optik, Konsistenz und Geschmack waren extrem authentisch! Saftig und zart, tolle Textur, außen kross angebraten … ein richtiger Steak-Genuss! So etwas hatte es bisher im Bereich der veganen „Ersatzprodukte“ noch nicht gegeben.
Durch das neue Herstellungsverfahren (Fermentation) ist die Struktur unglaublich „fleischig“. Beim Anschneiden sieht man Fasern, die genauso aussehen wie bei einem tierischen Steak. Der Biss ist so real, dass man es kaum glauben kann nicht ein echtes Stück Fleisch auf dem Teller zu haben, einfach perfekt!
Ich glaube das Unternehmen planted wird damit einen großen Hit landen und drücke alle Daumen, dass sich das Produkt durchsetzt (natürlich auch deshalb, damit ich es auch zukünftig kaufen und auch im Restaurant genießen kann … 😊).
Wie titelt die Lebensmittelzeitung aktuell: „Hat Planted das perfekte Veggie-Steak kreiert?“. Ich meine, ja, absolut!
Kurze Zutatenliste und gute Umweltbilanz
Hergestellt wird das Steak mit einem neu entwickelten Verfahren – per Fermentation entwickelt sich in einem Kilogramm schweren „Rohling“ die Struktur per Reifung (genannt „Whole-Muscle“).
Die Zutatenliste spricht für sich: Wasser, Sojaprotein, Rapsöl, Mehle (Reis, Bohnen), Gewürze, Rote-Beete-Konzentrat, Hefeextrakt, Kulturen, Rohrzucker, Salz, Vitamin B12. Also nichts „schlimmes“ drin!
Der Proteingehalt ist mit 18 Gramm je 100 Gramm ähnlich wie bei „echtem“ Rindfleisch (20 Gramm).
Beindruckend sind auch die Zahlen, die im Bereich CO2 und Wasser eingespart werden können: Laut Angaben von planted beispielsweise beim „planted.steak“: 97% weniger CO2 Ausstoß und 81% weniger Wasserverbrauch. Bei den anderen Produkte (Hühnchen usw.) sieht es ähnlich aus.
Der Preis wirkt mit 3,99€ pro Steak (140g) zunächst recht hoch, ist aber im Vergleich zu „echtem“ Steak ja eigentlich in einer ähnlichen Dimension, also okay.
Fazit für mich:
Genauso lecker, gesünder, besser zur Umwelt und vor allem auch besser für die Tiere – was will man eigentlich mehr? Danke planted! 💚
Weitere Artikel zum Thema Fleischersatzprodukte auf meinem Blog:
Ich versuche meinen persönlichen Fußabdruck immer kleiner werden zu lassen und mit meiner Familie möglichst „fossilfrei“ und umweltschonend im Bereich Wohnen, Mobilität, Urlaub und Ernährung zu sein.
Über mich
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