Vier Praxis-Beispiele: Wir sind eine „Wärmepumpen-Familie“

Da in Deutschland viele Menschen scheinbar immer noch nicht glauben, dass Wärmepumpen eine gute Sache sind, möchte ich hiermit von vier unterschiedlichen Erfahrungen in der Familie berichten. 🏡⚡️👫


1. Unsere Wärmepumpe:
Erdwärme im 100 Jahre alten Gebäude

Wir selber leben in einem über 100 Jahren alten Haus, welches wir vor 12 Jahren umfassend saniert haben (inkl. mineralischer Dämmung, 3-fach verglaste Fenster etc.). Statt einer Gastherme hatten wir uns damals (zum Glück!) für eine Wärmepumpe entschieden und eine Fußbodenheizung installiert. In unserem Fall hatten wir die Möglichkeit, im Außenbereich Erdkollektoren zu vergraben. Wir verwenden also eine Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme).

In all den Jahren hat sie bisher gute Dienste getan und wir konnten somit unser Haus mit Ökostrom quasi fossilfrei beheizen und unser Warmwasser damit produzieren.

Ich habe kürzlich ausgerechnet, dass wir in den 12 Jahren bisher über 300.000 kWh Erdgas eingespart haben – finde ich schon eine beeindruckende Zahl für ein einzelnes Haus! In Deutschland gibt es ca. 16 Millionen Eigenheime …


2. Mein Bruder:
Luft-Wärmepumpe im 70er Jahre Haus

Mein Bruder hat vor einigen Jahren mit seiner Familie ein Haus aus den 70er Jahren gekauft und teils saniert (Dach + zwei Fassaden). Die vorhandene Ölheizung wurde mitsamt Öltanks ausgebaut (Platzgewinn!) und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (also die „Standard-Wärmepumpe“) eines deutschen Herstellers wurde installiert. Die verfügbaren Fördermittel erleichterten die Investition.

Da es keine Fußbodenheizung in dem Haus gibt, wurden an vier Stellen spezielle großflächige Wandheizkörper eingebaut.

Nach inzwischen vier Jahren sind die Erfahrungen durchweg positiv, die Betriebskosten sind wie zuvor kalkuliert und der zusätzlich integrierte, elektrische Heizstab musste bisher kein einziges Mal Energie zuliefern, auch nicht bei zweistelligen Minustemperaturen.


3. Meine Eltern in 🇸🇪 Schweden:
Wärmepumpe im alten Holzhaus

Meine Eltern leben in Schweden in einem über 100 Jahre alten Holzhaus (ohne moderne Dämmung). Auch dort ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe installiert, welche zuverlässig Wärme und Warmwasser produziert.

In ganz Skandinavien sind Wärmepumpen bereits seit langer Zeit sehr verbreitet und haben die teils oft vorhanden Elektro-Heizkörper inzwischen zum großen Teil verdrängt. Die Energieffizienz gegenüber Elektroheizungen ist natürlich enorm.

Ein „Contra-Argument“ ist oft, dass im Vergleich zu Deutschland der Strompreis in Skandinavien ja sehr günstig sei und sich daher nur dort Wärmepumpen lohnen würden. Es stimmt zwar, dass Strom dort meistens günstiger ist, allerdings sind die Betriebskosten mit einer Wärmepumpe auch in Deutschland im Vergleich zu fossilen Energieträgern wie Öl oder Gas günstiger.


4. Ferienhaus in Schweden:
Klimaanlage zum Heizen

Meine Eltern haben in Schweden zusätzlich noch ein Ferienhaus (ebenfalls ein 100 Jahre altes Holzhaus), da dieses nicht permanent bewohnt ist, wurden dort mehrere Luft-Luft-Wärmepumpen installiert. Dies sind quasi normale Split-Klimageräte mit denen im Winter geheizt wird statt zu kühlen.

Auch hier hat sich die Installation gelohnt und es gibt eine enorme Energieeinsparung im Vergleich zu den vorherigen Elektro-Heizkörpern.

Das Wasser wird in dem Haus noch mit einem klassischen Boiler und einem Heizstab erwärmt. Hier wird derzeit eine Brauchwasser-Wärmepumpe als sinnvolle Ergänzung ins Auge gefasst.


Man kann also zusammenfassen – in unserer Familie gibt es mehrere gut funktionierende Beispiele für das Betreiben von Wärmepumpen.

Dazu kommt noch die Nutzung von eigenem Sonnenstrom und die Möglichkeit von dynamischen Stromtarifen für eine Aufheizung der Wasserspeicher immer dann, wenn der Strom gerade günstig und sauber ist.

Wozu in Zukunft also noch etwas verbrennen, wenn es auch anders geht!? 🔥


Artikel zu den Gas-Einsparungen unserer Wärmepumpe:


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Ein Beitrag von Tobias Heinze
Ich versuche meinen persönlichen Fußabdruck immer kleiner werden zu lassen und mit meiner Familie möglichst „fossilfrei“ und umweltschonend im Bereich Wohnen, Mobilität, Urlaub und Ernährung zu sein.

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